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Übergabe von Steinfunden an die Abteilung Hessenarchäologie (Artikel von Dr. Kirstin Funke)
Freitag, 13. Juni 2025, 10:00 Uhr
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Viele Menschen finden bei Spaziergängen sogenannte Oberflächenfunde. Das sind Funde, die zum Beispiel nach dem Pflügen eines Feldes oder nach dem Baggern einer Grube an die Oberfläche gelangen und somit für das menschliche Auge sichtbar sind. Wenn solche Funde von Bürgern aufgesammelt werden, müssen sie im Museum abgegeben werden. Das Museum wiederum muss diese Funde beim Landesamt für Denkmalpflege in Wiesbaden melden, denn dort befindet sich die zentrale Dokumentationsstelle von allen Informationen zu archäologischem Fundgut in Hessen.

Durch den fleißigen Sammler Klaus Dieter Weiß gelangen immer wieder solche Funde in unser Museum. Um unserer Informationspflicht nachzukommen und um zu evaluieren, ob es sich bei allen aufgelesenen Artefakten auch mit Sicherheit um menschliche Hinterlassenschaften handelt und nicht nur um Pseudoartefakte, hat sich Dr. Kirstin Funke mit dem Landesamt für Denkmalpflege, der Abteilung Hessenarchäologie, in Verbindung gesetzt.

Am 13.06.2025 kam Denise Averdung von der Abteilung Hessenarchäologie in das Museum Kelkheim.

Übergabe Steinfunde 13.06.2025 1

Ihr wurden alle archäologischen Funde gezeigt. Dabei stellte sich heraus, dass das Museum schon zu früheren Zeiten Fundensemble des Herrn Weiß aufgenommen hat. Damals hat sich der frühere Museumvorsitzende Rüdiger Kraatz um die Meldepflichten gekümmert.

Die Neufunde von Klaus Dieter Weiß aus dem 1. Halbjahr 2025 nahm Denise Averdung mit nach Wiesbaden, um sie von Spezialisten begutachten zu lassen.

Übergabe Steinfunde 13.06.2025 2

Denise Averdung inventarisierte die archäologischen Funde in einer internen Datenbank des Landesamtes für Denkmalpflege, in der alle Fundstellen Hessen mit Fundaufkommen verzeichnet werden. Das ist u.a. wichtig, damit bei späteren Baumaßnahmen entsprechend reagiert werden kann und nicht nur Funde aus dem Baggerabraum aufgelesen werden, sondern - und das ist viel wichtiger -, damit die Befunde ausgegraben werden können. Ein Befund kann zum Beispiel ein Hausgrundriss, eine Feuerstelle, eine Abfallgrube oder eine Grablegung sein.

Kelkheim war zu prähistorischer Zeit stark besiedelt. Also liebe Bürgerinnen und Bürger, halten Sie bei ihren Spaziergängen die Augen auf, aber bitte, bitte gehen Sie nicht mit Sonden oder Spaten „Schätze jagen“. Das ist per Gesetz verboten und wird empfindlich bestraft!!! Geben Sie alle Funde im Museum ab, mit den Angaben wann und wo Sie sie gefunden haben. Machen Sie möglichst Fotos von ihrem Fund, bevor sie ihn aufheben und halten Sie die genauen Koordinaten fest.

Dr. Kirstin Funke

Freitag, 13. Juni 2025 10:00 Uhr